Frankreich gestaltet Mehrwertsteuer ab 2014 neu [fr]
Im Rahmen des am 6. November 2012 von der Regierung vorgestellten Wachstumspaktes werden auch die Steuersätze der Mehrwertsteuer zum 1.1.2014 neu gestaltet.
Diese Maßnahme trägt mit 10 Mrd. € zur Finanzierung der Senkung der Lohnnebenkosten im Rahmen des Plans zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei.
Die ab dem 1.1.2014 gültigen Mehrwertsteuersätze:
Der allgemeine Satz steigt um 0,4 Prozentpunkte von 19.6% auf 20 % an.
Der reduzierte Satz für Güter des täglichen Bedarfs (Nahrungsmittel, Energie, etc.) beträgt weiterhin 5,5 %.
Der vor allem in der Gastronomie und den Bau angewendete mittlere Satz steigt von 7 % auf 10 % an.
Der stark ermäßigte Steuersatz auf Medikamente und Presseprodukte bleibt unverändert bei 2,1%.
Schon zum 1. Januar 2013 tritt dagegen die Rücknahme der im April 2012 erfolgten Erhöhung der Mehrwertsteuer für Bücher und Theater- und Konzertaufführungen von 5,5% auf 7% in Kraft. Ab 2014 wird dann aber auch hier die Mehrwertsteuer auf 5 % zurückgenommen.
Im EU-Vergleich bleiben die französischen Mehrwertsteuersätze im Mittelfeld. Der durchschnittliche normale Satz liegt bei 21%. Bei den reduzierten Steuersätzen liegt Frankreich dagegen sogar im unteren Bereich. Nach der EU-Richtlinie von 2006 darf der normale Steuersatz nicht unter 15% und der ermäßigte Satz nicht unter 5% (Ausnahmesätze z.B. bei Medikamenten sind in eng begrenzten Fällen erlaubt) liegen.
Mehrwertsteuer in der EU in ausgewählten Ländern
Besonders ermäßigter Satz | Ermäßigter Satz | Mittlerer Satz | Normaler Satz | |
Deutschland | - | 7 | 7 | 19 |
Spanien | 4 | 8 | 8 | 18 |
Frankreich (2012-2013) | 2,1 | 5,5 | 7 | 19,6 |
Frankreich (2014) | 2,1 | 5 | 10 | 20 |
Griechenland | 6,5 | 13 | 23 | |
Italien | 4 | 10 | 10 | 21 |
Niederlande | - | 6 | 6 | 19 |
Großbritannien | - | 5 | 5 | 20 |
Schweden | - | 6 | 12 | 25 |
Ungarn | - | 5 | 18 | 27 |
Polen | 5 | 8 | 23 | |
Tschechien | - | 14 | 14 | 20 |
Quelle: EU-Kommission, Frz. Regierung