LGBT+ Rechte: Die Französische Botschaft in Berlin feiert den ersten Magnus Hirschfeld Tag [fr]
Die Französische Botschaft in Berlin feiert am 14. Mai gemeinsam mit der Bundeshauptstadt den ersten Magnus Hirschfeld Tag. Im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am 17. Mai erinnert sie daran, dass die Entkriminalisierung und der Schutz der Rechte von LGBT+ Menschen eine Priorität der französischen Diplomatie sind.
Wer war Magnus Hirschfeld?
Magnus Hirschfeld war ein deutscher Arzt, schwul und Jude. Er war Mitbegründer der weltweit ersten Homosexuellen-Bewegung.
Hirschfeld wurde am 14. Mai 1868 in Kolberg geboren. 1919 gründete er das weltweit erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin und war ein Vorreiter in der Erforschung von Sexualität und Geschlechtsidentität. Sein Institut befand sich genau dort, wo heute das Haus der Kulturen der Welt steht. Er setzte sich für die Rechte von Schwulen, Lesben und Bisexuellen, aber vor allem auch für transgender Menschen ein. In seinem Institut wurde eine der ersten geschlechtsangleichenden Operationen durchgeführt.
Am 15. Mai 1897 gründete Hirschfeld in seiner Charlottenburger Wohnung mit dem Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg und dem Schriftsteller Franz Joseph von Bülow gemeinsam das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK). Das Komitee war die weltweit erste Organisation mit dem Hauptziel der Entkriminalisierung von Homosexualität. Eine von ihr veröffentlichte Petition zur Abschaffung des § 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, unterzeichneten mehrere Tausende Menschen.
Die Nationalsozialisten verurteilten Magnus Hirschfelds Arbeit und griffen ihn massiv an.
1930 begab sich Hirschfeld auf eine Weltreise, von der er nie wieder nach Deutschland zurückkehrte. Während er sich im Ausland aufhielt, plünderten und zerstörten Studenten der Deutschen Hochschule für Leibesübungen sowie Funktionäre und Mitglieder der NS-Organisation Deutsche Studentenschaft am 6. Mai 1933 sein Institut. Am 10. Mai 1933 wurden seine Bücher und wissenschaftlichen Schriften auf dem Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz, verbrannt.
Magnus Hirschfeld ging ins Exil nach Frankreich, zunächst nach Paris und später nach Nizza, wo er am 14. Mai 1935 starb. Hirschfeld gilt als Vorkämpfer für die Rechte von LGBT+ Menschen.
In diesem Jahr feiert die Stadt Berlin erstmals am 14. Mai den landesweiten Magnus Hirschfeld Tag.
Erfahren Sie mehr über den Magnus Hirschfeld Tag: https://magnus-hirschfeld-tag.de
Erfahren Sie mehr über Frankreichs Engagement für die Rechte von LGBT+ Menschen: https://www.diplomatie.gouv.fr/en/french-foreign-policy/human-rights/france-s-action-for-the-rights-of-lgbt-people/article/france-s-action-for-the-rights-of-lgbt-people