Vorstellung des „Globalen Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen“ [fr]
Der Kampf gegen den Biodiversitätsverlust ist eine globale Herausforderung. Frankreich möchte hierbei eine globale Führungsrolle übernehmen und setzt sich dafür ein, diese Problematik in Europa und weltweit ganz oben auf die Liste der vordringlichen Themen zu setzen.
Vor diesem Hintergrund hat Frankreich die Gastgeberrolle für das 7. Treffen des Weltbiodiversitätsrats IPBES übernommen, der vom 29. April bis zum 4. Mai 2019 am Sitz der UNESCO in Paris stattfand.
Die Kernaufgaben dieses Treffens sind:
- Verabschiedung des IPBES-Arbeitsprogramms für den Zeitraum bis 2030;
- Annahme der Zusammenfassung des ersten Globalen Assessments zu Biodiversität und Ökosystemleistungen als Bezugsgrundlage für die Ausarbeitung der globalen Rahmenstrategie „post 2020“ für die Biodiversität.
Dieses globale Gutachten über den Zustand der Natur ist das erste dieser Art seit Veröffentlichung des „Millenium Ecosystem Assessment“ im Jahr 2005. Seit 2016 haben daran 150 internationale Experten – Vertreter der Natur- wie auch der Sozialwissenschaften – aus 50 Ländern gearbeitet, unterstützt durch zusätzliche Beiträge von 250 weiteren Sachverständigen. Es basiert auf über 15.000 Referenzen und bezieht erstmals konsequent auch lokale und autochthone Problemstellungen, Prioritäten und Kenntnisse ein.
Die Zusammenfassung des Assessments wurde im Rahmen der IPBES-Vollversammlung den Vertretern der 130 Mitgliedstaaten vorgelegt, die dann ein „Resümee für Entscheidungsträger“ aushandelte und verabschiedete. Diese Kurzfassung der in der Vollversion detailliert dargestellten Ergebnisse, Schlüsselbotschaften und Optionen wurde am 6. Mai 2019 auf einer Pressekonferenz in Paris der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die globale Evaluierung der Biodiversität und der Ökosystemleistungen soll dazu beitragen, die Politik und die Maßnahmen der kommenden Jahre zur Bekämpfung des rapiden Rückgangs der biologischen Vielfalt zu verbessern. Es handelt sich um einen Bericht von entscheidender Bedeutung, denn wir erleben derzeit die sechste Biodiversitätskrise („sechstes Massensterben“) mit massivem Artenschwund, - die erste seit dem Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren.
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, übersetzt: Zwischenstaatliche Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen), ist eine internationale Organisation, die sich ausgehend vom Informationsbedarf der relevanten Entscheidungsträger mit der Zustandsbeurteilung der biologischen Vielfalt und des Beitrags der Natur zum Wohlergehen der Menschen befasst und auf unterschiedlichen sozioökonomischen Orientierungen basierende Zukunftsoptionen beschreibt.
Der IPBES wurde am 21. April 2012 gegründet und hat heute 130 Mitgliedstaaten.
Häufig beschrieben als „IPCC der Biodiversität“, hat der IPBES als wissenschaftliche und politische Plattform die Aufgabe, Entscheidungsträgern bestmögliche gesicherte Informationen über die Natur und die Wechselwirkung zwischen Natur und Menschen bereitzustellen.
Sein Auftrag: Politik- und Entscheidungsprozesse im Sinne von Erhaltung und nachhaltiger Nutzung der Biodiversität, langfristigem Wohlergehen für die Menschen und nachhaltiger Entwicklung zu stärken.